Am Donnerstag beginnt unser PilzCoach- und PSV-Treffen in dem zauberhaften Ferienhaus bei Silke Borchert im Harz. Wir trotzen Wind und Wetter und unternehmen eine erste kleine Exkursion direkt vor der Haustür. Auf einer mageren Wiese werden wir sofort fündig und finden die für diesen Lebensraum typischen Saftlinge. Ihre farbenfrohen Fruchtkörper sind wunderschön. Da am Rand der Wiesenfläche einige Bäume stehen finden wir auch Mykorrhizapilze wie den Königs-Fliegenpilz und Fichten-Reizker. Unsere gesamte Artenliste ist beim NABU/Naturgucker mit weiteren Fotos eingetragen.
Am Freitag fahren wir in das Karstgebiet bei Düna – ein Laubwaldgebiet mit kalkhaltibem Boden, in dem wir vor allem Zersetzer finden: Knoblauchschwindlinge und verschiedenste Helmlinge auf Schritt und Tritt. Diese zarten kleinen Pilzchen lassen sich teilweise an ihrem Geruch oder ihrem Milchsaft einer Art zuordnen. Ihre Hüte erinnern an Helme (von Zwergen) und ihr Sporenpulver ist ebenso wie bei den Schwindlingen weiß. Im Gegensatz zu den Schwindlingen, die ausgetrocknet und anschließend eingeweicht wie frisch aussehen, geht dies bei den Helmlingen nicht.
Unsere ca. 60 gefundenen Arten von Halskrausen-Erdsternen bis zu Schleimpilzen und weitere Fotos sind beim NABU/Naturgucker zu finden. Darunter auch Gift-Häublinge, die oft Stockschwämmchen zum Verwechseln ähnlich sehen und auch an einem Stumpf gemeinsam wachsen können. Am Nachmittag haben wir uns neben der Nachbestimmung mit der Bewertung von Gift- und Speisepilzen beschäftigt. Speise- und Giftpilze und auch solche, um die gerungen wird, sind auf den Listen der DGfM zu finden – wir haben uns angeschaut, welche Veränderungen es in den letzten Jahren bei diesen Auflistungen gegeben hat.
Samstag sind wir in einem Fichtenwald auf saurem Boden unterwegs. Auch hier gibt es einiges zu entdecken und diesmal auch Speisepilze zu sammeln: so wandern Steinpilze, Pfifferlinge, Fichten-Reizker, Hexenröhrlinge und ein paar weitere Arten in unsere Sammelkörbe. Auch hier sind unsere Arten und Fotos beim NABU/Naturgucker nachzulesen. Dabei sind auch ein paar besondere Arten wie Braune Afterleistlinge und Rostfleckige Pfifferlinge. Letztere sind wie ihre Verwandten, die Echten Pfifferlinge ebenso essbar und wir vergleichen sie mit ihren Doppelgängern, den ebenfalls gefundenen Gabelblättlingen.
Am Nachmittag werden die Funde nachbestimmt und die Speisepilze sortiert und zubereitet. Dank vieler eifriger und neugieriger Helfer probieren wir neben einer Mischpilzpfanne sogar Hexeneier-Chips, Pfefferröhrlinge, Stäublinge, Fichten-Reizker, Perlpilze, Hallimasch und Scheidenstreiflinge. Zum Hinweis auf die Frische der Fruchtkörper empfehlen wir die Verbraucherschutztafeln der DGfM. Außerdem verköstigen wir Pilzkaffee, Kakao mit „Lions Mane“ (Stachelbart) von Andreas Lackmann und Kombucha, ein Vitalgetränk, dass auch kreativ verwertet werden kann. Für die systematische Zuordnung können die „Pilzräder“ von Thomas Læssøe & Jens H. Petersen im Internet heruntergeladen werden. Als Literatur zur Mykorrhiza empfehlen wir das Buch von Suzanne Simard „Die Weisheit der Wälder“ und zur Waldwirtschaft „Der Holzweg“.
Sonntag machen wir noch eine Kleine Exkursion vom Ferienhaus aus bis zum nahegelegenen Gewässer. Neben einigen Pilzfunden wie Violetten Rötelritterlingen und Safran-Riesenschirmlingen genießen wir hier auch die frischen Triebe der Bärwurz, ein leckeres Wildkraut, dass vielfältig verwendet werden kann. Auch hier gibt es wieder eine Fundliste beim NABU/Naturgucker. Zum Abschluss schreiben wir mit der inzwischen von den Glimmer- und Schopf-Tintlingen gewonnenen Tinte.
Die Shirts und Produkte mit meinen (Ritas) gezeichneten Motiven wie wir sie getragen haben, findet ihr hier und in diesem kurzen und auf andere Art in diesem Video erkläre ich wie das Anpassen auf die eigenen Bedürfnisse geht. Die Motive zum Download findet ihr hier.
Fazit: An Silke ganz herzlichen Dank für die super Organisation und die liebevolle und gemütliche Unterkunft und allen Teilnehmern für die Begeisterung an der Pilzwelt und das inspirierende Miteinander.