Unser erster Termin im April und der zweite im Oktober im Denkhaus Loccum haben bereits viel Spaß gemacht und wir haben bei unserer Pilzpirsch im Klosterwald Loccum einiges entdecken können. Das Spiel mit dem Gift- und Speisepilz-Poster ist auf der Seite der DGfM zu finden. Jetzt hieß es „Feuer frei zum großen Abschlussfinale“ und wir waren – wieder einmal – beeindruckt von dem abwechslungsreichen Programm der PilzCoach-Präsentationen.
Den Start machte Tanja mit ihren „Upcycling-Bastelideen“ – einfache Materialien, nahezu keine Kosten mit viel Spaß und Effekt. Probiert es selber aus, was ihr verwenden könnt und wie es geht findet ihr in dieser Anleitung. Wir durften uns auch noch einen Anhänger oder Stecker aus einer Birkenporlingsscheibe gestalten – eine ebenso einfache wie witzige Idee! Auch diese hat Tanja uns zum Nachmachen für die Community zur Verfügung gestellt. Weiter ging es mit einem Quizz von Elena, an dem wir über unsere Handy über www.slido.com alle teilnehmen konnten. Beeindruckend, wie lustig, interaktiv und informativ solch ein Quizz gestaltet werden kann – ganz schön kniffelig zu entscheiden, ob es beispielsweise Affenkopfpilz, Hummerpilz, Katzenpilz und Schweinsohr wirklich alle gibt oder ob einige davon aus Elanas Phantasie entsprungen sind (es gibt sie alle!). Niemand von uns hat die volle Punktzahl erreicht und wir haben alle etwas dazugelernt und viel dabei gelacht!
Nach dem wie immer leckeren Mittagessen in der Einrichtung hat Rainer mit seiner Pilz-Pantomime-Spiel dafür gesorgt, dass wir vor lauter Lachen nicht in ein „Mittagstief“ gefallen sind. Von Katharina haben wir eine weitere Methode erfahren, wie der Zunderschwamm zum Glimmen gebracht werden kann: Statt der Nitrifizierung mit Salpeter (früher verwendete man Urin dafür) wird er in einer Blechdose verkohlt und wird dadurch besser geeignet um Funken aufzufangen. Wir konnten es draußen mit ihren vorbereiteten Zunderstücken selber probieren und sind begeistert. Hier seht ihr ein kleines Video dazu und wie es geht ist hier in ihrer Anleitung nachzulesen.
Auch im Wald war einiges los und wir haben von Speisepilzen wie Austernseitlingen, Anis-Champignons und Weißstieligen Stockschwämmchen, über „Bastelpilze“ wie Orangemilchende Helmlinge, Schmetterlings-Trameten und Eichenwirrling auch tödlich giftige Arten wie Gifthäublinge und einen malerisch hübschen Pantherpilz gefunden. Für den Hexenring einer Nebelkappe mit 5 m Durchmesser haben wir errechnet, dass der eigentliche Pilz im Boden dort seit ca. 20 Jahren wächst. Unsere Artenliste und weitere Fotos sind beim Naturgucker eingetragen.
Für die Anfertigung von Sporenabdrücken hatte Sabrina eine ebenso einfache wie geniale Idee: ein laminiertes Papier, zur Hälfte schwarz und zur Hälfte weiß – wir haben es gleich ausprobiert. Es funktioniert prima und man kann es immer wieder verwenden! Auch mit ihrem Naseweiß-Pilzrätsel hatten wir sehr viel Spaß. Inka hat uns in die digitale Welt der Pilzfluenzer entführt und die vielschichtigen Facetten der „neuen digitalen Möglichkeiten“ beleuchtet – wir stimmen mit ihr überein, dass neben den nicht wegzudiskutierenden Risiken die vielen Möglichkeiten überwiegen.
Joshua hat mit dem Namen „Die bunte Welt der Pilze“ ein Bildungsprogramm für Kinder ab 6 Jahren ausgearbeitet, dass er der Community zur Verfügung stellt. Dort findet ihr einen Ablaufplan und Spielideen, wie die Kinder in 2,5 Stunden in das Reich der Pilze eintauchen können. Danny hat uns drei verschiedenen Möglichkeiten gezeigt Pilze aus Papier zu falten – mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad! Wir haben tapfer durchgehalten und am Ende jeder alle 3 Varianten erfolgreich hergestellt – auch diese Idee ist für alle eingestellt.
Martina hat uns von ihren Erfahrungen mit dem gesamten Prozess „vom Schaf zum Pullover“ berichtet. Die selbst gesponnene Wolle der eigenen Mini-Schafe hat sie mit Färbepilzen (Zimtfarbene Weichporlinge, Grünblättrige Schwefelköpfe, Kiefern-Braunporlinge und Kahle Kremplinge) gefärbt und dann daraus Stulpen mit einem tollen Farbverlauf gestrickt. Absolut beeindruckend und überraschend war ihre Vorführung aus der gefärbten Wolle mit einem Powerbank-gespeisten transportablem Spinnrad die Wolle zu spinnen, hier bekommt ihr einen Eindruck:
Bei Svens Spiel ging es um das Wiedererkennen der Pilze und ihre Namen – welche Art ist auf beiden Karten zu sehen? Lustig, chaotisch und lehrreich – und einfach selber zu gestalten mit den „Match Bubbles“ beispielsweise von Wanapix. Dazu könnt ihr gerne die Motive von mir verwenden. Zur Kaffeepause haben wir den Kakao mit Stachelbart von Andreas verköstigt!
Last but noch least hat uns „Lügenpilz“ Horst mit seinem Quizz versucht größtmöglich in die Irre zu führen – ebenso lustig wie lehrreich. So haben wir „ganz nebenbei“ erfahren, dass es tatsächlich stimmt, dass die Uni in Leeds (England) herausgefunden hat, das der Kahle Krempling (Mykorrhizapilz) in der Lage ist, Biotit, ein Glimmermineral, aufzuschließen. Trifft eine Hyphe auf das Gestein schmiegt sie sich an und sprengt diesen mit einem Druck der größer ist als der von Autoreifen, so dass er langfristig wieder zu Erde wird. Auch die Verdauungssäfte des Pilzes helfen beim Aufschluss der Nährstoffe.
Hier findet ihr die Testversion unserer geplanten App „Pilze zum Genießen“ und zum Ausprobieren. Wir freuen uns über eifriges Testen und Rückmeldungen! Artikel mit meinen (Ritas) Naturmotiven, wie wir sie getragen haben, findet ihr bei Spreadshirt und wie ihr die Motive anpassen könnt, zeige ich in in diesem kurzen und auf andere Art in diesem Video.
Unser Fazit: Zwei Tage voller Fröhlichkeit, Kreativität, spannenden und neuen Infos, Naturerlebnissen und und und… mit wunderbaren Menschen voller Teamgeist und Esprit – was bleibt da zu sagen außer: DANKE !!! Wir sind sehr berührt und bereichert von dieser tollen Zeit mit euch und freuen uns, dass ihr auch weiterhin gemeinsam auf Pilzpirsch gehen werdet!