Mit Pilzen die Welt retten – 10. März 2022

Lucy Kavlers schrieb bereits in den 1960er Jahren in ihrem Buch „Mushrooms, Molds and Miracles“: „Wenn alle Pilzkenner zusammenarbeiten und ihre Informationen teilen, könnte die Welt so verändert werden, dass Hunger und Krieg der Vergangenheit angehören. Worauf warten wir also?“

Morgen startet der Kongreß von Heike Engel „Heilung durch Mutter Erde“ und ich (Rita) bin mit einem Beitrag am 19. März zum Thema Pilze dabei.

In Amerika erobern die Pilze u.a. seit dem Start des Filmes von Louie Schwartzberg „fantastic fungi“ die Herzen der Menschen. Dort werden einige weitere faszinierende Facetten der Pilze angesprochen und in bezaubernden Bildern gezeigt. Paul Stamets ist dort einer der Vorreiter. Er zeigt auf, dass Pilze für nahezu alle Herausforderungen dieser Zeit Lösungen bieten:

  1. Alternative Lebensmittel: Pilze bieten zahlreiche Möglichkeiten dem Fleischkonsum mindestens ebenbürtige Ersatzprokute zu liefern – ebenso wie Viehfutter, auch in Entwicklungsländern.
  2. Mykorrhiza (das gemeinsame vernetzte Wirken von Pflanzenwurzeln und Pilzen im Boden) ist der bedeutendste biologische Kohlenstoffspeicher.
  3. Mykofabrikation ist die Herstellung von Baumaterial und Textilien aus Myzel als Ersatz für Kunststoff und Leder in vielen Anwendungsbereichen.
  4. Pilze können wertvolle Beiträge zur Umweltsanierung (gesunde Böden und Wasser) leisten, nach Ölkatastrophen, zum Abbau von Schwermetalle im Boden oder bei der Wasserfiltration.
  5. Medizin und Bienengesundheit: Pilze und deren Extrakte enthalten antivirale, antibiotische und immunstabilisierende Substanzen, die für die Gesundheit von Mensch und Natur eine zunehmend größere Rolle bekommen. Auch bei Honigbienen gibt es erfolgsversprechende Studien.
  6. Ein im Kongress nicht thematisierter Bereich, der derzeit in Deutschland illegal ist, ist die Möglichkeit über „schamanische Pilze“ das Bewusstsein zu erweitern und Traumata zu behandeln.

Viele weitere spannende Details findest du in dem Buch „Das geheimnisvolle Leben der Pilze: Die faszinierenden Wunder einer verborgenen Welt“ von Robert Hofrichter. Er bezeichnet die Pilze als „die wahren Herrscher der Welt“ und zeigt auf, dass sie überall sind, vom Tiefseeboden, über erstarrte Lava, auf der Raumstation ISS und in uns – und dass ein Leben ohne sie undenkbar ist.

In seinem Buch „No fungi no future: Wie Pilze die Welt retten können“ stellt Jan I. I. Lelley einige Möglichkeiten vor, wie mit Pilzen u.a. ein wertvoller Beitrag für die Ernährung einer steigenden Weltbevölkerung geleistet werden kann.

Sehr viel Inspiration findest du auch im Buch von Paul Stamets „Fantastische Pilze“.

Empfehlen können wir auch das Buch von Merlin Sheldrake „Verwobenes Leben“. Er berichtet von „radikalen Pilzforschern“, die ihre Erfahrungen, wie man Pilze ohne Laborbedingungen vermehren kann und u.a. für die Sanierung unserer Umwelt einsetzt und nennt weiterführende Literatur.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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