Pilzsuche im Buchenlaub: Drei Tage Feldmykologie im Wiehengebirge – 10. bis 12. November 2025

Die letzten drei Tage haben wir in der Alten Lübber Volksschule mit dem Seminar „Feldmykologie“ verbracht, das Benedikt van Acken des KAB Diözesanverbandes Paderborn e.V. organisiert hat.  Gemeinsam haben wir in der Natur Pilze entdeckt, bestimmt und ihre Bedeutung für den Wald betrachtet.

Montag – Ein erster Streifzug durch das Buchenlaub
Nun sind wir das erste Mal in die Buchenwälder im Wiehengebirge gegangen und konnten trotz der dicken Laubdecke viele verschiedene Pilzarten finden und fotografieren. Gleich zu Beginn haben wir Birkenporlinge entdeckt – die gleiche Art, aus der wir kurz zuvor unsere Namensschilder gefertigt hatten. Er ist auch als Vitalpilz bekannt. Auch weitere Porlinge sind in der Mykotherapie und in der Feldmykologie interessant. Typische Rotrandige Baumschwämme sind leicht zu erkennen. Manche Exemplare ohne den typischen roten Rand sind kniffliger: Diese lassen sich mit einem Feuerzeug unterscheiden, da ihre Kruste beim Erhitzen Blasen wirft, während der Zunderschwamm unverändert bleibt. Mit Lauge färbt sich die Kruste des Zunderschwamms rotbraun, bei Flachen Lackporlingen gelbbraun – ein weiterer hilfreicher Hinweis für die Bestimmung. Reagenzien wie Lauge sind hier für die Bestimmung verfügbar. Hier sind unsere Fotos und die Fundliste online bei NABU/Naturgucker anzuschauen.

Dienstag – Zeigerarten und weitere Funde
Der zweite Tag führte uns erneut in die Buchenwälder, in die auch weitere Baumarten wie z.B. Lärchen, Fichten und Birken eingestreut sind. Diesmal haben wir auch Zeigerarten für den kalkhaltigen Boden gefunden, wie Specht-Tintlinge, Orangefalbe und Elfenbein-Schnecklinge. Anschließend haben wir unsere Funde dann wieder in kleinen Gruppen nachbestimmt und systematisch sortiert. Einige Arten haben wir für einen Sporenabdruck ausgelegt, da die Sporenpulverfarbe wesentlich für die Zuordnung ist. Unser systematisches Poster hilft bei der Einteilung und mit dem Rätselpfad können erste Bestimmungen vorgenommen werden.

Mittwoch – Kulinarische Entdeckungen: Steinpilze und Hexenröhrlinge
Am Vormittag des letzten Seminartages ging es noch einmal hinaus in den Wald. Die Ausbeute war beeindruckend: neben einem Schopf-Tintling fanden wir sogar Steinpilze, Flockenstielige Hexenröhrlinge und viele weitere Arten – und die KI hat die Büscheligen Faserlinge doch treffsicher erkannt. Einen Flachen Lackporling haben wir als Schreibtafel ausprobiert. Die neu gefundenen Pilzarten sind wieder mit einigen Fotos beim NABU/Naturgucker eingetragen. Insgesamt haben wir in den drei Tagen über 100 Arten entdeckt.

Die T-Shirts mit meinen Zeichnungen, wie wir sie getragen haben, findet ihr hier und eine Anleitung dazu in diesem Video, Dann könnt ihr die Motive auf eure Bedürfnisse anpassen. Die Flyer der DGfM findet ihr hier und hier geht es zur Speisepilzliste der DGfM. Weitere Infos zur Feldmykologie sind hier ebenfalls nachzulesen und in diesem Flyer zum Download.

Fazit: Das Seminar hat uns sehr viel Spaß gemacht. Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für die Entdeckerfreude und dem Team der Alten Lübber Volksschule für das passende Ambiente – wir kommen gerne wieder!

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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