Relief und Form: kreative Tage in der Kunstfabrik – 17. bis 21. November 2025

Fünf Tage lang steht in der Kunstfabrik Hannover das Experimentieren mit Pigmenten, Sand und Wasser im Mittelpunkt. Unter Carsten Westphals motivierender Anleitung erfahren wir, wie man Untergründe vorbereitet, Muster in das Material prägt und den Arbeiten eine besondere Struktur gibt – bei mir landen sogar ganze Wurzelstücke auf der Leinwand.

Zu Beginn macht Carsten jeden einzelnen Arbeitsschritt vor und dann sind wir dran: zuerst der Aufbau des Untergrundes, dann nach und nach Schichten aus Farbe, Fliesenkleber, Marmormehl, Sand, Wasser und Farbe. Dabei stelle ich fest, dass es mir schwerfällt, die Phasen zu akzeptieren, in denen das Bild noch nicht „schön“ wirkt. Das Bild bei mir im Kopf sieht anders aus als das, was auf der Leinwand passiert.

Genau hierin liegt die besondere Erfahrung dieser Technik: Das Bild beginnt, sein eigenes Leben zu entfalten. Farben und Wasser verbinden sich auf unvorhersehbare Weise, und jede Bewegung der Leinwand bringt neue Muster hervor. Ein Plan hilft, Orientierung zu behalten, doch ebenso befreiend ist es, den eigenen Erwartungen nicht zu viel Gewicht zu geben und dem Entstehen freien Lauf zu lassen.

Ein dem großen Arbeitsraum können wir großzügig klecksen und spielerisch experimentieren. Immer wieder entstehen neue Ideen, werden Farben übermalt, Schicht auf Schicht hinzugefügt. Ich bewundere Carstens Leichtigkeit, mit der er seine Werke ständig weiterentwickelt – ein tolles Vorbild nicht nur für Kreativität, sondern auch für meine innere Haltung: loslassen, zulassen, vertrauen. Sobald ich versuche, alles genau zu kontrollieren, verschwindet der Spaß. Das Beobachten, wie Farben ineinanderfließen und das Erleben des Wandels machen mich frei und gelassen.

Ein Bild nehme ich vom letzten Kurs wieder mit und gestalte es mit einem Wurzelstück weiter. Ein anderes Bild wird noch weiter von mir gestaltet werden. Am letzten Tag betrachteten wir gemeinsam unsere Werke. Beeindruckend, wie unterschiedlich jedes Bild geworden ist und wie viele überraschende Ideen zum Vorschein kommen. 

Fazit: Diese fünf Tage voller kreativer Experimente, Geduld, Mut und Inspiration haben mich tief bewegt. Ein herzliches Dankeschön an Carsten für seine stets ermutigenden Hinweise, an Nathalie und das Team der Kunstfabrik für die großartige Unterstützung und an alle Teilnehmenden für die fröhliche, motivierende Atmosphäre.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

Artikel: 123