URLANDSCHAFTEN – 17. bis 21. März 2025  

Foto von Patricia Rauscher

5 Tage lang dreht sich in diesem Kurs in der Kunstfabrik Hannover alles um das Anrühren von Pigmenten, gestalten mit Sand und Wasser – so wie die Landschaften in der Natur durch die Urkraft von Wind, Feuer und Wasser geformt werden. 

Unter motivierender und geduldiger Anleitung von Carsten Westphal entstehen Motive, die zwar abstrakt sind, doch an die Urlandschaften unseres Planeten erinnern. Im ersten Schritt wird wahlweise mit Sand, Marmormehl oder Fliesenkleber oder einem Gemisch von all dem ein dreidimensionales Relief angelegt. Darauf wird dann Schicht für Schicht weiter mit Farbe und Wasser gestaltet. Carsten macht jeden Schritt vor und dann geht es an die eigene Umsetzung.

Abends schaue ich mir zur Inspiration Fotos unseres Planeten aus der Luft an – atemberaubende Eindrücke unserer Erde. Muster, Farbkontraste und unendliche Möglichkeiten sich kreativ auszutoben. Was davon kann und möchte ich umsetzen? Zum Glück können wir hier in der Kunstfabrik klecksen und fröhlich mit Wasser und Farbe experimentieren. Und den passenden Nagellack gibt es frei Haus mit dazu.

In der Praxis am nächsten Tag zeigt sich rasch: das Bild hat ein eigenes Innenleben 😉. Es ist gut einen Plan zu haben, doch ebenso befreiend ist es, ihn auch wieder loszulassen und das Bild dem Fluss von Farbe und Wasser hinzugeben. Je nachdem wie die Pigmente mit Binder und Wasser angerührt werden, verhalten sie sich anders, der Winkel wie die Farbe abläuft oder einfach nur auf der Leinwand geschwenkt wird ergeben ganz andere Strukturen. Welche Farbe passt zu der am ersten Tag angelegten Untergrundstruktur?  So wird wieder übergemalt, neue Farben, neue Ideen – zum Glück lassen sich bei dieser Technik unendlich viele Schichten über- und ineinander legen. 

Ich bewundere Carstens Mut und Leichtigkeit, seine Bilder immer wieder neu und weiter mit Schichten zu gestalten. Inspiration pur – nicht nur für meine Kreativität, auch für die Lebensgestaltung und meine Gedankenwelt. Sobald ich versuche eine exakte Struktur oder einen bestimmten Farbverlauf anzulegen, fühle ich mich gefangen in „richtig und falsch“, die Gestaltung wird ängstlich und der Spaß geht verloren. Wie schön fühlt es sich dagegen für mich an, die raue Struktur mit meinen Fingern zu spüren, das ineinanderfließen der verschiedenen Farben zu beobachten und den sich ständig wandelnden Prozess zu genießen. Der Weg ist das Ziel!

Am letzten Tag schauen wir uns gegenseitig unsere Kunstwerke an und es ist beeindruckend, wie unterschiedlich wir alle gestaltet haben. Faszinierend zu sehen, was dabei alles entstanden ist, viele neue Impulse und Möglichkeiten.

Fazit: 5 Tage voller Inspiration und neuer Eindrücke, die mich tief berührt und bereichert haben. Ein dickes Danke von Herzen für die stets hilfreichen, aufbauenden und motivierenden Tipps von Carsten, an die unterstützende Kursbegleitung von Nathalie und Dietmar von der Kunstfabrik und alle Teilnehmerinnen, dass wir so eine fröhliche Zeit miteinander hatten.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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