Weiter geht’s mit der PilzCoach-Ausbildung – 2o.-21. September 2025

Dieses Wochenende sind wir wieder mit der PilzCoach-Ausbildung im Denkhaus Loccum. Diesmal sind Speise- und Giftpilze unser Thema – ebenso das Färben. Gleich zu Beginn schauen wir uns Pantherpilze an, die wir noch auf dem Gelände der Einrichtung in allen Alterstadien entdecken. Allerdings war es bisher bei uns in der Gegend recht trocken, so dass sich bei unserem ersten Ausflug in den Wald bei der Bildungseinrichtung kaum Speisepilze finden lassen. Doch insgesamt finden wir  über 30 Arten, die mit einigen Fotos beim NABU/naturgucker dokumentiert sind. 

Am Nachmittag widmen wir uns dem Beizen, damit unsere Färbung gelingen kann. Dazu verwenden wir Tonerde-Kaltbeize mit der unser Färbegut vorbereitet wird. Tierische Fasern nehmen die Farbe besonders gut auf, besser als pflanzliche – so dass wir Wolle und Seide verwenden. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Sortieren der Funde, dem Bestimmen und sprechen darüber, was beim Sammeln zu beachten ist. Wir richten uns nach den Listen der DGfM zu Speise- und Giftpilzen. Außerdem gibt es eine Liste mit Arten, über deren Essbarkeit diskutiert wird. Auch der Frischezustand und die richtige Lagerung stehen auf dem Programm – dabei helfen die Verbraucherschutztafeln der DGfM. Das Spiel zum Zuordnen der Speise- und Giftpilze gibt noch mal einen anderen Blick auf einige dieser Arten.

Die gefundenen Schopf-Tintlinge lassen wir zerfließen, um mit ihrer Tinte zu schreiben. Ganz im Zeichen historischer Belege – denn in über hundert Jahre alten Dokumenten lassen sich unter dem Mikroskop noch heute die Sporen erkennen, mit denen Pilzfreunde einst ihre Briefe schrieben. Am Abend lauschen wir gespannt dem Vortrag von Susanne Bihlmaier über Medizinalpilze. Felix bereitet uns passend dazu einen Tee aus dem gefundenen Birkenporling zu. Vitalpilze werden neben Tee auch als Tinktur oder Pulver (meist in Form von Kapseln) eingenommen – natürlich auf einfach über ihren Genuss!

Am Sonntag geht es in den Klosterwald Loccum. Hier gibt es eine große Artenvielfalt zu entdecken – und endlich auch ein paar der begehrten Speisepilze wie Maronen-Röhrlinge und Steinpilze. Aber auch seltenere Arten wie Hasen-Röhrling und Igel-Stäubling, sowie zahlreiche Zersetzer an Holz wie Leberreischling (auch Ochsenzunge genannt) und Kiefernbraunporling. Letztere werden wir für unsere Färbung verwenden, ebenso wie Zimtfarbene Weichporlinge. Unsere vollständige Artenliste ist beim NABU/Naturgucker mit einigen Fotos eingestellt.

So geht es am Nachmittag wieder ans Sortieren, Bestimmen und Zerkleinern der Färbepilze. Bene bereitet uns kleine Kostproben zu: Kandierte Anis-Trichterlinge (super lecker!) und Wald-Champignons. Und am Ende bewundern wir gemeinsam die bunten Ergebnisse aus dem Färbebad.

Fazit: Vielen Dank den angehenden PilzCoach für das inspirierende Wochenende und dem Team vom Denkhaus für das leckere Essen diesen angenehmen Seminarort. Jetzt freuen wir uns auf Abschlusswochenende im November und wünschen allen bis dahin viele schöne Pilzfunde und Freude an und mit der Natur.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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