Dieses Wochenende sind wir wieder mit der PilzCoach-Ausbildung im Denkhaus Loccum. Diesmal sind Speise- und Giftpilze unser Thema – ebenso das Färben. Gleich zu Beginn schauen wir uns Pantherpilze an, die wir noch auf dem Gelände der Einrichtung in allen Alterstadien entdecken. Allerdings war es bisher bei uns in der Gegend recht trocken, so dass sich bei unserem ersten Ausflug in den Wald bei der Bildungseinrichtung kaum Speisepilze finden lassen. Doch insgesamt finden wir über 30 Arten, die mit einigen Fotos beim NABU/naturgucker dokumentiert sind.






Am Nachmittag widmen wir uns dem Beizen, damit unsere Färbung gelingen kann. Dazu verwenden wir Tonerde-Kaltbeize mit der unser Färbegut vorbereitet wird. Tierische Fasern nehmen die Farbe besonders gut auf, besser als pflanzliche – so dass wir Wolle und Seide verwenden. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Sortieren der Funde, dem Bestimmen und sprechen darüber, was beim Sammeln zu beachten ist. Wir richten uns nach den Listen der DGfM zu Speise- und Giftpilzen. Außerdem gibt es eine Liste mit Arten, über deren Essbarkeit diskutiert wird. Auch der Frischezustand und die richtige Lagerung stehen auf dem Programm – dabei helfen die Verbraucherschutztafeln der DGfM. Das Spiel zum Zuordnen der Speise- und Giftpilze gibt noch mal einen anderen Blick auf einige dieser Arten.



Die gefundenen Schopf-Tintlinge lassen wir zerfließen, um mit ihrer Tinte zu schreiben. Ganz im Zeichen historischer Belege – denn in über hundert Jahre alten Dokumenten lassen sich unter dem Mikroskop noch heute die Sporen erkennen, mit denen Pilzfreunde einst ihre Briefe schrieben. Am Abend lauschen wir gespannt dem Vortrag von Susanne Bihlmaier über Medizinalpilze. Felix bereitet uns passend dazu einen Tee aus dem gefundenen Birkenporling zu. Vitalpilze werden neben Tee auch als Tinktur oder Pulver (meist in Form von Kapseln) eingenommen – natürlich auf einfach über ihren Genuss!



Am Sonntag geht es in den Klosterwald Loccum. Hier gibt es eine große Artenvielfalt zu entdecken – und endlich auch ein paar der begehrten Speisepilze wie Maronen-Röhrlinge und Steinpilze. Aber auch seltenere Arten wie Hasen-Röhrling und Igel-Stäubling, sowie zahlreiche Zersetzer an Holz wie Leberreischling (auch Ochsenzunge genannt) und Kiefernbraunporling. Letztere werden wir für unsere Färbung verwenden, ebenso wie Zimtfarbene Weichporlinge. Unsere vollständige Artenliste ist beim NABU/Naturgucker mit einigen Fotos eingestellt.





So geht es am Nachmittag wieder ans Sortieren, Bestimmen und Zerkleinern der Färbepilze. Bene bereitet uns kleine Kostproben zu: Kandierte Anis-Trichterlinge (super lecker!) und Wald-Champignons. Und am Ende bewundern wir gemeinsam die bunten Ergebnisse aus dem Färbebad.


Fazit: Vielen Dank den angehenden PilzCoach für das inspirierende Wochenende und dem Team vom Denkhaus für das leckere Essen diesen angenehmen Seminarort. Jetzt freuen wir uns auf Abschlusswochenende im November und wünschen allen bis dahin viele schöne Pilzfunde und Freude an und mit der Natur.