Faszination Pilze in Winterberg – 27. bis 29. September 2024

Dieses Wochenende gehen wir mit Pilzbegeisterten in Winterberg auf Pilzpirsch. Am Freitag treffen wir uns im St. Bonifatius Bildungshaus Elkeringhausen und machen uns erst einmal miteinander und dem unsichtbaren Wirken der spannenden Fadenwesen vertraut. 

Am Samstag geht es dann hinaus in die Wälder direkt am Bildungshaus. Zum Glück lässt der Regen nach und wir können einige interessante Pilzfunde machen. Alleine die unterschiedlichen Farben und Formen ein und derselben Art lassen staunen, wie wir beispielsweise an den Saitenstieligen Knoblauchschwindlingen feststellen. Hier ist der Name Programm und ihr Geruch nach Knoblauch neben dem langen dunklen Stiel ein gutes Erkennungsmerkmal. Von den Stinkmorcheln probieren wie die Jungform, das Hexenei, und auch die Eispilze dürfen roh probiert werden. Absolute Ausnahmen im Pilzreich, denn nahezu alle Arten müssen 15-20 Minuten gegart werden, damit sie bekömmlich sind! Allerdings wären wir hungrig geblieben, hätten wir uns das Mittagessen selber sammeln müssen. Speisepilze gab es neben ein paar Semmel-Stoppelpilzen und kleinen Trompeten-Pfifferlingen nur wenige und der einzige Steinpilz wurde ausreichend bewundert und fotografiert.

An dem verrottenden Holz wird die Leistung der Pilze deutlich – und es lassen sich ganz einfach Kugeln aus dem weichen Holz formen. Doch es gab auch einige Fruchtkörper zu entdecken und unsere 55 gefundenen Pilzarten sind beim NABU-Naturgucker eingestellt. Ein spannendes Buch zum Thema Mykorrhiza gibt es von der Forstwissenschaftlerin Suzanne Simard.

Am Nachmittag werden unsere Funde sortiert und aus den Schmetterlings-Porlingen bereiten wir einen Tee zu. Es sind beliebte Vitalpilze, die in der Mykotherapie Coriolus genannt werden. Außerdem genießen wir den leckeren und gesunden Kakao mit „Lions Mane“ (Stachelbart), ebenfalls ein Vitalpilzgetränk. Derart gestärkt lösen die Teilnehmer das Rätsel um die richtige Zuordnung der Gift- und Speisepilze mit Bravour. Die Schiebeburg von Stefan Lüpges aus Porlingen gibt es hier und bei Peter Karasch die Zunderartikel. Abends lassen einige den Tag mit einem Pils ausklingen – wenn auch nicht mit dem Pilz des Jahres Pils

Am Sonntag fahren wir in das nahe gelegene Fichtenwaldgebiet bei Landal und hier kommen nun auch die Speisepilz-Sammler auf ihre Kosten. Es gibt zahlreiche Röhrlinge wie Birkenpilze, Flockenstielige Hexenröhrlinge, Steinpilze, Maronen und verschiedene andere Filzröhrlinge – ebenso wie ein paar Pfifferlinge. Da hier auch ihre in großer Menge giftigen Verwechslungspartner vorkommen, können wir die Unterschiede wunderbar anschauen. Absolut beeindruckend waren die Runzeligen Ackerlinge auf einem Holzhäckselplatz. Leider sind es keine Speisepilze. Auch hier gibt es eine Artenliste und einige Fotos der über 40 Arten, die wir entdeckt haben beim NABU/Naturgucker.

Fazit: ein wunderschönes Wochenende voller spannender Pilzfunde, Fröhlichkeit und nettem Beisammensein. Vielen Dank an alle Teilnehmenden für eure Begeisterung, Raphael und Cornelius für die Unterstützung, ebenso dem ganzen Team der Bildungseinrichtung – wir haben die Zeit hier in der Natur ebenso im Haus vom Essen bis zur Unterbringung rundum genossen und kommen gerne wieder!

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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