Zwei Tage lang tauchen wir in Hessen bei Erika Dittmeier-Ditzel in die faszinierende Welt der Doldenblütler ein. Der Fokus liegt auf dieser spannenden Pflanzenfamilie – sowohl theoretisch als auch praktisch und kulinarisch. Am Vormittag widmen wir uns zunächst ihrem Blütenaufbau. Unter dem Stereomikroskop offenbaren sich uns die filigranen Details – etwa die hakeligen Früchte des Klettenkerbels oder die grünlichen Staubbeutel des Wiesen-Bärenklaus. Danach geht es an die Bestimmung mit unserem Rätselpfad.



Auf einer kleinen Wanderung grenzen wir Doldenblütler von ähnlichen Pflanzenfamilien ab – wie etwa der Schafgarbe, die zu den Korbblütlern gehört und dem Baldrian der in eine eigene Familie gehört, gegenständige Blätter und anders verzweigte Blütenstände hat. Doch wir finden auch einige Doldenblütler:
- Giersch (Aegopodium podagraria)
- Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
- Wilde Möhre (Daucus carota)
- Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
- Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
- Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
- Klettenkerbel (Torilis japonica)
Neben der praktischen Bestimmung stehen auch die typischen Merkmale dieser Familie im Fokus: wechselständige, meist mehrfach gefiederte Blätter, der charakteristische Aufbau der Doppeldolde, zweiteilige Spaltfrüchte und natürlich die ätherischen Öle, die für ihren oft aromatischen Duft verantwortlich sind. Am Beispiel des Rüben-Kälberkropfs wird deutlich, dass ein rot gefleckter Stängel nicht zwangsläufig auf den Gefleckten Schierling hinweist.


Zurück im Kräuterladen wartet ein köstliches Drei-Gänge-Menü – jedes Gericht enthält mindestens einen Vertreter der Doldenblütler. Dank Erikas kreativer und köstlicher Küche genießen wir Sellerie, Möhre, Fenchel & Co. auch kulinarisch.

Am nächsten Tag sortieren wir unsere Fundstücke, bevor wir erneut aufbrechen. Auf einer bunten Wiese stoßen wir auf zahlreiche Bibernellen mit unterschiedlich gefiederten Blättern. Die Kleine Bibernelle zeigt sich dabei in einer beeindruckenden Formenvielfalt – so sehr, dass die Bestimmungswerke rasch an ihre Grenzen stoßen. Auch bei anderen Arten wird deutlich: Die Natur liebt Ausnahmen. So entdecken wir einen Taumel-Kälberkropf mit ungewöhnlich vielen Hüllblättern und einen Rüben-Kälberkropf, dessen Stängel vollständig kahl ist – bis zur Basis.





Das Mittagessen am Sonntag steht erneut ganz im Zeichen der Doldenblütler, bevor wir – frisch gestärkt – in den botanischen Endspurt starten: Die Bestimmung der Hundspetersilie mit dem Doldenblütler-Buch. Zum Abschluss bewundern wir in Erikas Garten die spannende Meisterwurz und die zierliche Hundspetersilie, die sich dort still und heimlich angesiedelt hat. Unsere Ausstellung mit insgesamt 12 Arten kann sich nun auch sehen lassen. Neu hinzu gekommen sind:
- Hundspetersilie (Aethusa cynapium)
- Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum)
- Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris)
- Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
- Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
Wer sich weiter mit Naturthemen beschäftigen möchte, dem empfehlen wir die kostenlose Online-Fortbildung Pilze bei der NABU/Naturgucker-Akademie. Hier geht es zu unseren Botanik-Kursen. Die Shirts und Produkte mit meinen (Ritas) gezeichneten Motiven, wie wir sie getragen haben, findet ihr hier und in diesem kurzen und auf andere Art in diesem Video erkläre ich wie das Anpassen auf die eigenen Bedürfnisse geht. Die Motive zum Download findet ihr hier.

Fazit: Ein inspirierendes Wochenende mit großartiger Stimmung, engagierten Teilnehmenden und köstlicher Verpflegung – ein herzliches Dankeschön an Erika für die hervorragende Organisation und das wunderbare, liebevoll zubereitete Essen rund um die Welt der Doldenblütler und allen Teilnehmenden für die inspirierenden Gesprächen und Begeisterung für die Botanik!