Nach dem Start der Ausbildung im März haben wir im September die Pilzkunde vertieft. Hier ist ein kleiner Eindruck von unseren Pilzfunden, die wir im September in der Umgebung des Denkhauses sowie dem Klosterwald Loccum entdeckt haben. Jetzt gab es das krönende Abschlusswochenende mit den vielen tollen Präsentationen der frisch „gebackenen“ PilzCoach. Herzlichen Glückwunsch!
Nicole hat mit uns ein Spiel zum Zuordnen von Pilzarten mit ihren verschiedenen Eigenschaften und Lebensformen gespielt – ihr findet es zum Nachmachen auf der Seite der DGfM bei den Spielideen. Mit ihrem Quartettspiel vermittelt Erika ebenfalls Wissenswertes auf unterhaltsame Art. Wir konnten auch ihre Schüttellotion aus Birkenextrakten und Birkenporling ausprobieren und sind begeistert!
Im Erzähl-Mitmach-Krimi von Sabine konnten wir als „Pilze des Waldes“ samt totem Forstmann mit seinem Hund, unsere schauspielerischen Fähigkeiten ausleben. Alleine die von ihr gefilzten Pilzhüte sind allesamt Hingucker und das lustige Theaterstück eignet sich super zum Nachspielen für Gruppen ab der Grundschule. Auch Erwachsene werden – wie wir – viel Spaß mit dem Sprachwitz haben. Wir wünschen uns noch viele Fortsetzungen :-). Auch bei Conny konnten wir selber tätig werden. Als Einstieg liest sie bei ihren Aktionen gerne das Märchen „Sümpiossomo“ vor. Dann ging es darum, die verschiedenen Pilzarten den entsprechenden Bäumen (Mykorrhizapilz und Zersetzer) zuzuordnen – ebenfalls eine tolle Idee zum Nachmachen!
Auch bei einer kleinen Exkursion in die Natur haben wir einiges entdeckt und unsere Funde sind beim Naturgucker eingetragen. Neben den vielen alten Fruchtkörper vom Hallimasch habe wir auch ein paar frische entdeckt, so dass wir sie gut vergleichen konnten. Begeistert haben uns so skurrile Formen wie die der Hundsruten und Geweihförmigen Holzkeulen. Ein paar Arten haben wir mitgenommen, systematisch zugeordnet und einen Sporenabdruck gemacht.
Wieder in der Einrichtung zurück haben uns Meike und Isabelle einen Einstieg in das Thema der Vitalpilze gegeben. Sie haben uns an ihren eigenen Tinkturen und Trockenpilzen gezeigt, wie einfach es ist, sich selber solche unterstützenden Mittel herzustellen – dazu haben sie sich vor allem mit Arten beschäftigt, die wir auch in der heimischen Natur finden, wie Birkenporling, Zunderschwamm, Krause Glucke, Schmetterlings-Tramete, Schopf-Tintling, Glänzender Lackporling (Reishi), Steinpilz und Austernseitling. Zum Abschluss haben wir einen Chaga-Tee zubereitet und probiert – nicht nur lecker, sondern auch gesund! Wer aus dem hergestellten Pulver selber Kapseln herstellen möchte, findet von PilzCoach Peter Ulbrich hier eine Anleitung zur Kapselherstellung. Bei Bedenken bezüglich der radioaktiven Belastung sind auf der Seite der DGfM einige Infos und eine Karte zur Strahlenbelastung zu finden.
Axel hat uns näher gebracht, wie er Pilze in pädagogische Ausbildungsberufe zum Thema Natur einbringt. Dabei weckt er die Begeisterung für dieses dort eher vernachlässigte Thema zum Beispiel durch spannende Infos, Pilz-Modelle und die Erinnerungen an die eigenen Erlebnisse der Teilnehmer*innen. Wie toll, dass das „vergessene Reich“ auf diesem Weg Einzug in die Bildungslandschaft findet!
„Weltenbummlerin“ Ana berichtet uns von mykophilen und mykophoben Ländern, die sie in den letzten Jahren bereist hat – Deutschland gehört leider zu letzteren, also denen, die Pilze eher mit einer gewissen Skepsis begegnen. Ganz das Gegenteil ist Spanien, eines der mykophilen Länder, die als „pilzverliebt“ gelten. Dort wurde beispielsweise von 2004 bis 2014 zur besten Sammelzeit „Cascadors de bolets“ („die Pilzjäger“) ausgestrahlt, eine Serie rund um das Pilzesammeln. Auch Mexiko hat diesbezüglich viel zu bieten. Ein Volksfest in wirbt mit dem Slogan „Die Pilze retten die Welt“ und Pilze begegnen einem dort auf Schritt und Tritt. So reisen wir mit ihr um die Welt und staunen, was für kuriose und interessante Pilze es auf den Märkten angeboten gibt. Sie stellt uns ihren digitalen PilzCoach-Koffer zur Verfügung und führt bei Instagram ein Pilztagebuch. Ihre Präsentation hat sie mit der Software Canva erstellt und teilt sie mit uns allen – DANKE für diese tollen Eindrücke!
Von Isolde erfahren wir Spannendes über die immense Bedeutung der Pilze für einen gesunden Boden in der Permakultur. In ihrer Ausarbeitung gibt es neben tollen Bildern zahlreiche weiterführende Infos zu Bezugsquellen und Literatur. Susanne stellt uns mit „Catch of the day“ vor, wie sich bei einer Pilztour die Funde mit Hilfe des Systematik-Posters einordnen lassen und die Teilnehmer einen groben Überblick über das umfangreiche Reich der Pilze bekommen. Sie stellt uns ein Merkblatt „Mit Kindern im Wald“ vor, was zusammenfassend beleuchtet, was bei entsprechenden Veranstaltungen zu berücksichtigen ist – ebenso wo man eine Risikoeinschätzung von Chemikalien herunterladen kann. Merlin hat uns einen Sauerteig aus Weizen- und Dinkelmehl mitgebracht, den einige von nun weiter „füttern“ und unsere Weihnachtsbäckerei aufpeppen können – vielen Dank!
Zum Nachmittag gab es Kakao mit Stachelbart von Andrea Lackmann zum Probieren. Die neuen Bestimmungsbücher über die wir gesprochen haben sind das „Das Kosmos Handbuch Pilze“ und „Pilze Mitteleuropas“. Eine weitere Empfehlung ist „Die Weisheit der Wälder“ und „Der Holzweg“. Chemikalien für die Bestimmung gibt es im Shop von Andreas Gminder. Die Abbildungen zu den Schlauch- und Ständerpilzen findet ihr auf der Seite der DGfM, ebenso wie Flyer und viele weitere Ideen zum Download. Die gedruckten Flyer für eure Veranstaltungen bekommt ihr hier.
Fazit: Ein tolles Wochenende voller ebenso unterschiedlicher wie spannender Themen! Nun wünschen wir euch allen ganz viel Freude weiterhin bei euren Aktionen als PilzCoach und sagen: Vielen Dank euch allen für so viel Einsatz! …und nicht zuletzt dem Team vom Tagungshaus dafür, dass wir dort so gut verpflegt, untergebracht und betreut wurden!