Am Wochenende haben wir mit der diesjährigen PilzCoach-Ausbildung in Niedersachsen im Denkhaus Loccum begonnen. Im umliegenden Waldstück haben wir einige tolle Funde gemacht. Eine Artenliste ist beim Naturgucker eingetragen.
Mit Arten wie dem Zimtfarbenen Weichporling und Kiefern-Braunporling lässt sich wunderbar Wolle und Seide färben, das werden wir beim nächsten Termin ausprobieren. Die Abgestutzten und Warzigen Drüslinge sind mit ihrem gallertigen Fleisch vor allem für Tastspiele interessant. Man könnten sie evtl. mit Judasohren verwechseln – diese haben wir auch gefunden, so dass wir die Unterschiede gut anschauen konnten.
Judasohren sind als „Mu-Err“ vor allem in der asiatischen Küche beliebt. Sie werden auch in der Mykotherapie und Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Meist findet man sie – so wie wir – an abgestorbenen Zweigen von Holunder, aber sie kommen auch auf anderen Laubhölzern vor. Über Schleimpilze gibt es viele interessante Infos und Filme bei YouTube.
Mit dem Zunderschwamm haben wir den „Laugentest“ gemacht und dann das Hutfleisch (die sog. Tramaschicht) herausgeschnitten um zu sehen, aus welchem Teil das Material zum Funken auffangen gewonnen wird. Damit die Funken besser zum Glimmen kommen muss das Hutfleisch allerdings vollständig trocken und idealerweise vorher auch nitrifiziert werden. Das wurde traditionell mit Pferdeurin gemacht, heute gibt es zum Glück weniger geruchsintensive Methoden mit Salpeterlösung. In der Apotheke bekommt man Nitratsalz, von dem für eine ca. 4%ige Lösung 4 g auf 100 ml Wasser gegeben werden. Unter den kalten und nassen Bedingungen war es allerdings auch so sehr schwierig, die Zunderstücke zum Glimmen zu bekommen. Auch als Zauberburg macht sich so ein Porling sehr gut. Den leckeren Kakao mit Stachelbart den wir verkostet haben, gibt es hier.
Wir haben Papier aus Birkenporlingen geschöpft und Gipspilze aus Zucht-Champignons erstellt. Wer außer dem ausprobierten Alginat als Abdruckmasse weiter experimentieren möchte, findet hier eine Anleitung für die Verwendung mit Silikon für große Pilzfruchtkörper zum Abformen und hier eine Methode über Latexmilch. Sehr filigrane Modelle können auch mit speziellem Silikon erstellt werden.
Die Spielanleitungen von Albin gibt es – so wie viele weitere Spielideen – hier, ebenso die ausgelegten Karten von Barbara und Volker für das Gestalten von Ausstellungen. Die Tattoos könnt ihr hier herunterladen und hier seht ihr eine Anleitung von PilzCoach Julia und Frank dazu.
Wenn ihr bis zum September mehr über Pilze von uns sehen und hören wollt, schaut doch mal bei der Online-Schulung der NABU/Naturgucker-Akademien rein.
Wir haben das kreative und fröhliche Wochenende mit unseren Pilzfunden sehr genossen und danken allen Teilnehmern für Ihr Dabeisein. Weiterhin viel Spaß mit den Pilzen und in der Natur wünschen Rita und Frank