Von Giersch bis Schierling: unser Tag mit den Doldengewächsen bei Annette in Hessen –  19. Juli 2025

Bei sommerlicher Hitze starten wir unseren Seminartag zu den Doldengewächsen mit Annette Rieländer im Seminarhaus Neumühle mit dem Sortieren der zahlreichen mitgebrachten Arten. Wir machen uns mit den typischen Merkmalen dieser Pflanzenfamilie vertraut und vergleichen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Arten.

Ein besonderes Augenmerk richten wir auf den von Michael mitgebrachten Riesen-Bärenklau – beeindruckend in seiner Größe, aber wegen der lichtsensibilisierenden Furocumarine lieber nicht anfassen! Ganz im Gegensatz dazu steht der Wiesen-Bärenklau. Auf unserer kleinen Exkursion verkosten wir den Blattstiel direkt – eine vielseitig einsetzbare Wildpflanze mit mildem Geschmack, die sich hervorragend in der Küche verwenden lässt. Doch wir finden hier auch die stark giftige Hundspetersilie – schön anzuschauen, und für die Insekten eine wichtige Nahrung, wir Menschen machen lieber einen Bogen um sie. Dies sind die Arten, die wir in freier Wildbahn entdecken:

  • Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Hundspetersilie (Aethusa cynapium)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Taumel-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Klettenkerbel (Torilis japonica)

Dank der vielen mitgebrachten Exemplare vervollständigen wir unsere Ausstellung um weitere spannende Vertreter:

  • Echte Engelwurz (Angelica archangelica
  • Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum)
  • Gefleckter Schierling (Conium maculatum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Pastinak (Pastinaca sativa)

Wir schauen uns ihre Details mit Stereomikroskopen an und erproben uns an der Bestimmung. Die hohlen Stängel des Giersch sind wunderbar als Strohhalm geeignet – dabei nimmt das Getränk den angenehm frischen Geschmack dieses leckeren Wildkrautes an. Dietmar hat für uns eine weitere kreative Spielerei mitgebracht: die aus Holzperlen und Wilder Möhre gefertigten „Möhrlis“. Was er selber dazu schreibt könnt ihr hier lesen.

Fazit:
Ein rundum gelungener Tag voller Entdeckungen. Trotz der sommerlichen Hitze genießen wir die Exkursion in die wunderschöne Natur rund um das Seminarhaus in vollen Zügen. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmenden für ihre Begeisterung und die vielen mitgebrachten Doldengewächse, an die Pilzschule Hessen für unsere köstliche Mittagspause, an Annette für die großartige Organisation – und natürlich an das Team vom Seminarhaus, das diesen besonderen Ort möglich macht.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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