Letztes Wochenende hat unsere Ausbildung zum PilzCoach in NRW gestartet. Die meisten der 13 Teilnehmer kennen sich bereits und sind in der Umweltbildung tätig. Pilze sind eine wunderbare Ergänzung zu anderen Naturthemen wie Pflanzen, Insekten, Boden, Vögeln und es gibt keinen Bereich der natürlichen Umwelt, der nicht auf die eine oder andere Art und Weise mit Pilzen verzahnt wäre.
Nach einer kleinen Einführungsrunde ging es hinaus in die Natur, dem Lebewesen Pilz auf der Spur. Spuren des Wirkens der Pilze sind überall zu finden: z.B. im verrottenden Laub, im morschen Holz und unter liegenden Stämmen.
Am Sonntag haben wir wunderschöne Ummantelungen der Pilzfäden um Wurzelspitzen der Bäume (Mykorrhiza) gefunden (links). Sie sind die Schnittstelle für das „Austausch und Transportmedium des Waldes“ (Wood-Wide-Web).
Aus dem verrottenden Holz haben wir Kugeln hergestellt (unten Mitte) und die Fruchtkörper der Birkenporlinge wurden zu Papier und – als neue Idee von Birgit – ebenfalls zu Kugeln für eine Kette verarbeitet (unten links). Mit ausgeschnittenen Formen lassen sich eigene Muster herstellen – was „Ötzi“ wohl zu seinem Ebenbild (unten rechts) gesagt hätte? Außerdem haben wir die Pilzmodelle von Thomas Müller bewundert und eigene hergestellt.
An einer Birke haben wir Chaga (Schiefen Schillerporling, oben rechts) gefunden und ihn als Tee aufgebrüht. Gut, vielleicht hätten wir die Stücke etwas feiner mahlen sollen oder ihn länger ziehen lassen – sein volles Aroma hat er nicht entfaltet und das werden wir im September beim nächsten Treffen noch einmal wiederholen. Der Kaffee und Kakao von Andreas Lackmann kam dagegen schon besser an.
Bild oben Rechts beim Papierschöpfen von Birgit Passmann.
An nur einer einzigen umgestürzten Birke haben wir von 12 verschiedenen Pilzarten Fruchtkörper entdecken können. Und wir haben beide Pilzarten, die Ötzi, die Gletschermumie, bei sich trug gefunden: Birkenporling und Zunderschwamm.
Mit Lappen von der Trama (Pilzfleisch) des Zunderschwammes haben wir dann auch Funken aufgefangen, der erste Schritt zu einem Lagerfeuer – doch das ist gar nicht so einfach!
Unsere weiteren Pilzfunde sind beim Naturgucker unter dem Gebiet „Hohe Mark“ zu finden. Danke allen Teilnehmer*innen für dieses fröhliche und inspirierende Wochenende.