Gesundheit und Vitalität in die eigene Hand genommen: eine Tinktur oder ein Öl ist denkbar einfach. Und wenn ein gepflegter Kräutergarten in einem Kloster zur Verfügung steht, erst recht. Davon konnten sich die Teilnehmer*innen heute im Kloster Wennigsen bei der eigenen Herstellung überzeugen.
Zunächst gab es eine Führung durch den Kräutergarten – den „wilden Teil“ mit den Wildkräutern und auch den gepflegten Küchenkräutern. Auch einige Giftpflanzen wurden angesprochen. Wenn auch die meisten Pflanzen, die uns auf Schritt und Tritt begegnen lecker und gesund sind, so gibt es doch einige, die giftig und zu meiden sind. Eine Artenliste der angeschauten Pflanzen dort ist beim Naturgucker eingestellt. Sie wurden noch mal zum Anschauen mit Namen beschriftet ausgelegt.
Dann ging es für jeden daran, die eigene persönliche Pflanze oder Mischung im Garten zu finde und zuzubereiten. Für die Tinktur werden die Blätter und Blüten zerkleinert, in ein weithalsiges Glas gefüllt und mit dem Alkohol aufgefüllt. Dieser Ansatz wird 3 bis 4 Wochen ausgezogen und täglich geschüttelt. Danach kann er mit einem Teefilter abgefiltert, in eine dunkle Tropfflasche gefüllt und beschriftet werden. Diese Tinktur wird tropfenweise eingenommen, entweder pur oder mit Wasser oder Saft gemischt. Für eine Kuranwendung empfiehlt es sich, mit einer Dosierung von 3x 3 Tropfen täglich zu starten. Wie beim Tee zeigt das eigene Körpergefühl, ob die Dosis passt. Zeigt sich keine Wirkung, wird die Dosis erhöht. Ist die Wirkung vorhanden aber zu stark, wird sie reduziert.
Ein Öl für die äußerliche oder innere Anwendung ist ebenso einfach und es macht viel Spaß, die Düfte und Farben der Kräuter in dem Öl „einzufangen“. Als Basis dient Pflanzenöl (Salatöl) ohne Eigengeschmack. Wildkräuter lassen sich auch gut mit bekannten Küchenkräutern mischen. Man kann auch Pfefferschoten, Knoblauch etc. zugeben. Das sieht auch sehr attraktiv aus. Nach ungefähr einem Monat, in dem das Öl täglich geschüttelt wird, ist es fertig und kann abgefiltert, abgefüllt und beschriftet werden. Das Öl von Johanniskraut beispielsweise ist zur äußerlichen Anwendung von entspannenden Kompressen und Massagen sowie zur Narbenbehandlung z.B. bei Sonnenbrand oder Wiesendermatitis geeignet. Es ist ebenso eine gesunde Salatbeigabe.
Die kulinarische Seite kam auch nicht zu kurz und so wurden einige Kostproben in Quark und Butter angerichtet – die Teilnehmer haben eine köstliche, kreative und bunte Mischung angerichtet, die nicht nur für den Gaumen ein Genuss war. Großer Dank an alle Teilnehmer für den schönen Nachmittag und Mutter Erde für die unerschöpfliche Quelle an Pflanzen voller Heilkraft, Schönheit und Genuss!