Vom Formicarium zum Fungicarium: Weiter geht’s mit der Pilzausstellung in der Biostation Recklinghausen – 30. Mai 2024

Die Biologische Station Kreis Recklinghausen hat im November letzten Jahres begonnen ihre verwaiste Ameisen-Ausstellung in eine Pilz-Ausstellung umzuwandeln. Nun sind wir wieder dort und konnten die Fortschritte bestaunen und weiter gestalten. Mit dabei sind wieder ein paar der Teilnehmer unseres PilzCoach-Kurses im letzten Jahr, sowie weitere Helfer und Heike, die alles bestens organisiert hat.

An einem Projektionstisch läuft bereits eine Diashow mit Musik und unseren Pilzfotos. Die weißen Säulen sind mit Waldmotiven und Mykorrhiza-Bildern verkleidet und eine Vitrine steht bereit um dieses Thema weiter zu verdeutlichen. Die Trennwände zwischen den ehemaligen Aquarien werden von beiden Seiten mit Spiegeln versehen und es ist überraschend, was für eine Wirkung das hat. So kommen die tollen Modelle von Thomas Müller noch besser zur Geltung – ergänzt durch ein paar echte Baumpilze, wie den Rotrandigen Baumschwamm. 

Die provisorisch angebrachte Beschriftung entlang des Fungicariums wird durch die ausgedruckte Variante ersetzt. Rund um die Aquarien werden 40 Pilzarten mit Wort und Bild vorgestellt und auf 20 „Textblasen“ erfährt der Besucher etwas spannendes über Pilze; Infos zum Gift- und Speisewert ebenso wie zur ökologischen Bedeutung oder  dem Umgang mit den Fruchtkörpern dieses oft noch unterschätzen Lebewesen. Die Ausstellung ist nach den Lebensräumen Heide, Laub- und Mischwald gegliedert – damit dies auch deutlich wird bringen wie die entsprechenden Tafeln hierfür an den passenden Stellen an.

Eine Herausforderung wird die Umgestaltung einer Vitrine für die Veranschaulichung von Mykorrhiza. Dazu hat Heike im Schweiße ihres Angesichts eine Baumwurzel aus dem Wald geholt, die Frank nun passend zurecht sägt. Wollfäden sollen von den Wurzelspitzen zu den Pilzmodellen auf dem Tisch die Symbiose verdeutlichen. Fliegenpilz und Echter Steinpilz haben wir dafür ausgewählt, um gleichzeitig die Fliegenpilze als Steinpilz-Zeiger vorzustellen. Beide haben ungefähr die gleichen ökologischen Ansprüche. Allerdings trifft dies nicht in Birken-Wäldern zu, da diese in der Regel nicht mit Steinpilzen in Lebensgemeinschaft wachsen, sondern nur mit Fliegenpilzen. Diese Station wird später fertig gestellt werden und wir möchten dort den Film über Mykorrhiza zeigen, der auf sehr unterhaltsame Art in weniger als 3 Minuten das Zusammenleben von Baumen und Pilzen verdeutlicht.

Fazit: Es lohnt sich schon jetzt die Ausstellung anzuschauen – doch es wird auch noch einiges hinzu kommen. Auf den modellierten Baum eines Modellbauers, der bereits in Auftrag gegeben ist, sind wir sehr gespannt. Jetzt sagen wir erst einmal herzlichen Dank an alle fleißigen Helfer und freuen uns, dass das Thema Pilze in der Ausstellung so einen präsenten Platz bekommt. Wir halten euch auf dem Laufenden, wie es weiter geht.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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