„Die Welt zu Füßen“: Interview bei „Kraut im Ohr“ – 1. April 2022

Wir sind uns sicher alle einig, dass ein gesunder, lebendiger Boden die Grundlage für alles Lebendige ist. Doch wie gehen wir damit um? Dieser Frage gehen Melanie Rieken und ich (Rita) in dem Podcast „Die Welt zu Füßen“ bei Kraut im Ohr“ nach.

In einer Handvoll gesundem Boden leben mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. Die meisten von ihnen sind so winzig klein, dass wir sie gar nicht wahrnehmen. Ein Großteil unserer Insekten entwickelt sich hier – Nahrung für viele Vögel und in der Natur unentbehrlich! Ein gesunder Boden bildet die Grundlage für wertvolles, nahrhaftes Gemüse, Obst und Getreide. Im Laufe von Jahrhunderten bis zu Jahrtausenden hat sich durch das unermüdliches Wirken der Bodenlebewesen je nach Gestein und Klima ein ganz unterschiedlicher Boden entwickelt. Jedes Lebewesen findet genau die Bedingungen, unter denen es gut gedeihen kann und alles ist aufs Feinste miteinander abgestimmt.

Mit der Vielfalt der Organismen steigt die Fähigkeit der Resilienz, d.h. die Chance, sich nach einer Krise, wie einer Überschwemmung oder einem Eingriff, wieder zu regenerieren. Lebendige Böden können sich sogar bei Pflanzenkrankheiten selbst helfen und sind resistenter gegen beispielsweise Trockenheit.

Der Boden ist der „Umschlagplatz“ für alle Stoffwechselprodukte und in diesem immerwährenden Kreislauf werden alle notwendigen Nährstoffe ständig auf- und abgebaut. Pilze spielen dabei eine sehr wichtige Rolle und der Boden ist der Lebensraum der Pilze. Ein Spielwürfel von einem Zentimeter Kantenlänge enthält bis zu 20 km Pilzfäden (Hyphen). Sie zersetzen organischen Material und vernetzen im Wood-Wide-Web Pflanzen.

Wenn du neugierig geworden bist über dieses faszinierende Miteinander und gemeinsame Wirken im Boden dann hör doch mal rein oder bei YouTube vorbei.

Die Bodentiere kannst du mit unserem Rätselpfad bestimmen.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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