Kreativität und Kräuterkunde mit historischen Wurzeln: Besuch bei Kerstin in Schweden 14. Juli 23

Ein kleines Paradies voller Ideen, Blüten, Insektensummen und Genuss für alle Sinne: Kräutergarten, Atelier, Heimatmuseum, Café, Blumenverkauf, Boutique, Antiquariat, Kunstausstellung und vieles mehr.

Wir haben Kerstin Ljungqvist aus Dals Rostock vor mehr als 20 Jahren kennen gelernt, als wir zufällig auf die Ausschilderung zum Kräutergarten gestoßen sind. Ihre Vision hat weitere Gleichgesinnte angezogen und inzwischen hat sich dort eine Oase des Wohlfühlens entwickelt.

Ein geschichtsträchtiger Ort ist es allemal: Vor etwa 100 Jahren wurden hier Medizinalpflanzen für die Versorgung der Apotheken angebaut, die St. Helena-Heilquelle und der Kurbetrieb lockten Besucher von weit her. Die Geschichte dieses Ortes ist (auch auf deutsch) auf einer Tafel nachzulesen. Im Museum befindet sich u.a. eine historische Apotheke. Bei unserem letzten Besuch dort hat Kerstin uns gezeigt, wie früher Pillen gedreht wurden. Die Sporen des Bärlapps diente unter anderem zum Bepudern, er ist in der wunderschönen Landschaft Skandinaviens noch viel häufiger als bei uns.

Der Kräutergarten mit mehrsprachigen Namenstafeln und Hinweisen zur Verwendung der Pflanzen (diese in schwedisch) ist liebevoll gestaltet und beherbergt sogar Wasserpflanzen wie den Kalmus und viele Arten wie Dost, Herzgespann und Königskerzen, die momentan in voller Blüte stehen und von Insekten umschwirrt werden. Kerstin hat ein tolles Buch „Nyttans växter“ über diese Pflanzen herausgebracht, leider allerdings nur in Schwedisch. Auf einer Tafel und einem Schaukasten werden liebevoll gezeichnete Infos zu Honigbienen vorgestellt.

Viele dieser Pflanzen können direkt vor Ort in Töpfen für den eigenen Garten gekauft werden – auch hier helfen Schilder mit Namen und Infos bei der Auswahl. Im Atelier von Kerstin lohnt das Stöbern immer: hier gibt es ihre Aquarelle, Postkarten, Keramik, Bücher, Süßigkeiten, Papiere und so viele liebevolle Dinge für Haus und Garten, dass sie gar nicht alle aufzuzählen sind.

Nebenan gestaltet ihre Tochter Ellen ihre beeindruckenden Plastiken aus Mosaiken. Derzeit hat sie gerade Eulen erstellt, die uns aus ihren großen Augen lustig zublinzeln (siehe hier auf Instagram). Alleine der Schrank für die Aufbewahrung der Mosaiksteinchen ist ein Kunstwerk für sich: jede Schublade hat Kerstin mit einem anderen Motiv gezeichnet.

Kerstins Schwester hat sich auf antike Bücher und Stockrosen spezialisiert – und im Atelier über dem Gewächshaus gibt es eine jährlich wechselnde Kunstausstellung – dieses Jahr sind die Bilder, Gläser und Stoffe von Annica Hedborg zu sehen. Für die eher an Technik interessierten gibt es eine Überraschung im Nebengebäude: ein Motorsägen-Museum!

Ein paar 100 Meter weiter befindet sich das Modell des alten Bahnhofes, das Kerstin 2000 im Maßstab 1:2 erstellt hat. Es wurde frisch renoviert und lohnt ebenfalls einen Abstecher!

Es gibt hier noch so viel mehr zu entdecken und bestaunen – und das in einer berührenden Wohlfühl-Atmosphäre voller Herzlichkeit. Wenn ihr bei eurem nächsten Schweden-Urlaub hier in der Nähe sein solltet: kommt vorbei und lasst euch inspirieren von diesem bezaubernden Ort. Vielen Dank Kerstin, dass du so eine Oase erschaffen hast, wo Menschen davon träumen können, was alles möglich ist, wenn wir gemeinsam unsere Visionen leben!

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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