Puh – ganz schön scharf! 1. Juni 2022

Die Früchte vom Bärlauch haben es ganz schön in sich. Die 11 Kinder von 4-6 Jahren des Integrativen Kindergartens in Haste haben heute beim Kräutertag Bekanntschaft mit diesem würzigen Heil- und Küchenkraut gemacht. Hast du schon gewusst, dass nicht nur die Blätter lecker und gesund sind? In diesem kleinen Video kannst du diese Pflanze kennenlernen.

Ausspucken oder Runterschlucken? Alles ist erlaubt, und so haben die Kinder mutig und entschlossen, diese Pflanze kennen zu lernen, die Früchte probiert – und mit den Blüten der Großen Sternmiere lässt sich der scharfe Geschmack auch etwas mildern. Auch in die Getränkeflaschen sind die Früchte gewandert: ausprobieren, experimentieren und schauen, wie sie sich noch verwenden lassen. Auch in der gemeinsam zubereiteten Kräuterbutter sind ein paar davon gewandert. Nicht zu viele, denn scharf und bitter sind nicht gerade die Geschmacksnuancen, die den Kindergaumen begeistern. Gemischt wurden sie u.a. mit Klee, Knoblauchsrauke, Gundermann, Fingerkräutern und Brennnesseln.

Wir haben uns auch die Brennnessel mit ihren Brennhaaren angeschaut. Mit der Lupe kann man diese genau sehen und sich vorstellen, wie bei der Berührung die Flüssigkeit das Brennen verursacht – und warum sanftes Entlangsteifen ungefährlich ist. Doch schädlich ist das Brennen nicht, schließlich regt es die Durchblutung an und früher haben sich Menschen freiwillig mit der Brennnessel gegen Schmerzen und Stoffwechselerkrankungen behandelt.

Den Wegerich haben wir als Naturpflaster gesucht. Die verschiedenen Kräuter wurden von den Kindern mit Hilfe von Anke (Foto links unten, rechts im Bild), Christiane (Foto unten rechts, neben dem Fahrrad) und Christopher (Foto rechts unten) zubereitet; und schließlich gab es eine leckere Kräuterbutter zum Probieren, die weder zu scharf noch zu geschmacklos war.

Fotos von Ilka Klingenberg (Mitte unten mit Kranz aus Kletten-Labkraut)

Doch es gab nicht nur essbare Kräuter zum Naschen – schließlich gibt es auch Giftpflanzen wie beispielsweise Hahnenfuß – auch Butterblume genannt. Als „Entdecker des Mikrokosmos“ haben einige Kinder mit dem Blick durch ein Stereomikroskop begeistert Blüten, Blätter, Asseln und einiges mehr im Detail bestaunt. Außerdem haben sie erfahren, dass Mistkäfer in ihrer eigenen Sprache ganze Geschichten erzählen können – und dass nicht jeder Käfer gesprächig ist. Beim Naturgucker ist eine Liste der beobachteten Pflanzen und Tiere eingestellt.

Jetzt freuen wir uns auf den Herbst, wenn wir gemeinsam Pilze entdecken werden.

Rita & Frank
Rita & Frank

Hallo, mein Name ist Rita,

seit meiner Kindheit bin ich gerne in der Natur unterwegs und mache dort unzählige kleine und große Entdeckungen. Die Faszination dieser unerschöpflichen Quelle von bunten Formen, spannenden Beobachtungen und leckeren Pflanzen und Pilzen treibt mich auch heute noch an. Das Biologie-Studium und meine anschließende Promotion mit Schwerpunkt Botanik hat mir einiges an Fachwissen gebracht, doch mich auch nahezu das Staunen und die Ehrfurcht und Demut vor der Schöpfung vergessen lassen – all dies und noch viel mehr habe ich wieder gefunden. Bei verschiedenen Bildungseinrichtungen biete ich Seminare zu Pflanzen und Pilzen an – inzwischen meist zusammen mit meinem Mann Frank. Außerdem male und fotografiere ich gerne was mich selber begeistert und baue dies in unsere Lehrmaterialien und Bücher ein, die ich zusammen mit Frank verfasse und gestalte.

Hallo, mein Name ist Frank,

Vögel haben mich bereits sehr jung fasziniert und seit meiner Jugend begeistere ich mich für Outdoor- und Survival-Aktivitäten, sei es mit dem Kanu in Kanada oder auf verschiedenen Wegen in Skandinavien. Als Zahntechniker ist dies auch ein guter Ausgleich zu meiner ansonsten eher „indoor“ stattfindenden Arbeit. Seit den nun fast 30 Jahren, die Rita und ich gemeinsam in der Natur unterwegs sind, habe ich einiges an Pflanzen- und Pilzkenntnissen hinzu gewonnen. Mein Part in unseren gemeinsamen Seminaren ist es, aufzupassen, dass es nicht zu „akademisch“ wird – und immer wieder allgemeine Fragen zu stellen und „die Bodenhaftung“ zu behalten. So ist aus unseren gemeinsamen Entdeckungen zum Beispiel die Ausbildung zum PilzCoach entstanden.

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