Dieses Wochenende bei Carmen Randolf in ihrer Wildkräuterwerkstatt am Hesselberg in Bayern war ganz der Familie der Doldengewächse gewidmet. Am Samstag starteten wir mit einer gemeinsamen Exkursion in die beeindruckende Landschaft des Hesselbergs. Dort erwarteten uns artenreiche Magerrasen, lichte Wälder und strukturreiche Feldfluren – ein Paradies für Pflanzenbegeisterte. Gleich zu Beginn begrüßt uns eine Bienen-Ragwurz (Ophris apifera) – zwar kein Doldengewächs aber doch so sehenswert, dass sie als Fotostar herhalten musste. Natürlich hielten wir auch gezielt Ausschau nach Vertretern der Doldenblütler, und unsere Funde sind beim NABU/Naturgucker dokumentiert.








Gleich zu Beginn verglichen wir die Blütenstände des Giersches (Aegopodium podagraria) mit den Scheindolden von Schafgarbe (Achillea millefolium), Holunder (Sambucus nigra) und Baldrian (Valeriana officinalis). Am Beispiel des Gold-Kälberkropfes (Chaerophyllum aureum) üben wir die Anzahl der Fiederungen zu ermitteln. Hundspetersilie (Aethusa cynapium) und Klettenkerbel (Torilis japonica) hatte ihre Blütenstände leider noch nicht entwickelt. Sanikel (Sanicula europaea) haben wir im Waldschatten beim Aufstieg entdeckt. Nach einer unverhofften und sehr willkommenen Erfrischung an der Schutzhütte ging es dann zurück mit grandiosem Ausblick in die Landschaft.






Mittags gab es eine wunderbare Stärkung aus Carmens Wildkräuterküche – ein kulinarischer Höhepunkt, der uns für die weiteren Bestimmungsübungen stärkte. Am Sonntag begegneten wir entlang der Wörnitz erneut dem Gold-Kälberkropf sowie dem Rüben-Kälberkropf (Chaerophyllum bulbosum). Alle Arten der Gattung Kälberkropf sind an ihrer – zumindest im unteren Stängelbereich vorhandenen Behaarung und ihren länglichen Früchte eindeutige von Hundspetersilie oder Gefleckten Schierling (Conium maculatum) zu unterscheiden, die glatte Stängel und rundliche Früchte besitzen. Ein genauer Blick auf den Stängelgrund ist hier unerlässlich. Oliver hat uns berichtet, dass er die Knollen vom Rüben-Kälberkropf als „Kerbelrübe“ sogar schon einmal von einem Biolandwirt bekommen und probiert hat – sie waren köstlich. Vom Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium) haben wir die Blattstiele probiert und auf der Wiese konnten wir erneut das „Kümmelkreuz“ des Wiesen-Kümmels (Carum carvi) betrachten.






Im Anschluss hatten wir Gelegenheit, Pflanzen nach Lust und Kenntnisstand zu bestimmen – sei es mithilfe eines Rätselpfads, über unser Doldenblütler-Fachbuch, mit der App Flora incognita oder anhand klassischer Merkmale im Grundkurs Pflanzenbestimmung. Besonders spannend wurde es unter dem Stereomikroskop, wo wir feinste Strukturen – wie junge Früchte der Wilden Möhre oder des Klettenkerbels – entdecken konnten.

Abschließend haben wir uns im Kräutergarten den Aufrechten Merk (Berula erecta), die Wilde Möhre (Daucus carota) Liebstöckel (Levisticum officinale) und Echte Engelwurz (Angelica archangelica) betrachtet. Wie alle Doldenblütler stellen auch sie ihren Nektar offen auf dem sogenannten Diskus zur Verfügung – ein reich gedeckter Tisch für viele Insekten.




Wer Lust hat, tiefer in die Welt der Pflanzenfamilien einzutauchen, findet in unseren Online-Kursen reichlich Möglichkeiten. In diesem diesem Video erkläre ich wie die Shirts und Produkte, wie wir sie getragen haben, mit meinen (Ritas) gezeichneten Motiven auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.
Fazit: Ein rundum erfüllendes, freudvolles Wochenende mit vielen schönen Entdeckungen und Begegnungen, neuem Wissen und kulinarischen Genüssen! Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden für euer Interesse und die inspirierende Atmosphäre. Ein besonderer Dank gilt Carmen und dem Fuchshuber – für ihre Gastfreundschaft und dass es diesen zauberhaften Ort gibt!